LVZ vom 19.03.2010

Spendenaktion

532 Euro für Familie auf Haiti

Krostitz (jd). Es mag nur ein Einzelschicksal sein und doch berührt die Geschichte von Allande Claude. Die junge Frau stammt aus Haiti, jener Insel, auf der nach einem verheerenden Erdbeben im Januar weit über 200 000 Menschen starben. Mehr als 1,2 Millionen Männer, Frauen und Kinder wurden obdachlos. Auch die Familie von Allande Claude, die seit einigen Jahren in Leipzig lebt, verlor all ihr Hab und Gut.

Als Ines Jann vom Freundeskreis Krostitz-Allegre/Moniet davon erfuhr, kurbelte sie eigens eine Spendenaktion an. 532 Euro kamen so für Claudes Angehörige zusammen. Kennengelernt hatten sich die beiden Frauen während eines dreimonatigen Englischkurses in Leipzig. „Sie ist solch eine liebenswürdige Person, wir waren uns auf Anhieb sympathisch“, erzählt Ines Jann. Der Schock des Bebens saß dann bei allen tief, und trotzdem oder gerade deshalb begann die Zschölkauerin kurz darauf, Spenden für die Familie in der Karibik zu sammeln. „Allande erfuhr aus E-Mails von ihren Verwandten, dass auch sie plötzlich ohne Obdach zurechtz kommen mussten.“ Über 40 Leute, Lehrer und Schüler des Englischkurses oder Mitglieder des Krostitzer Freundeskreises, gaben ein paar Euro. „Ich war selbst überrascht, wie viel in nicht einmal einer Woche zusammen kam“, sagt Ines Jann. Anfang März, fast zwei Monate nach dem Erdbeben, gelang es Allande Claude, einen Flug nach Haiti zu bekommen. Sie ist zurzeit vor Ort, will sehen, wo die Spende aus Sachsen am dringendsten benötigt wird. 532 Euro mögen nur ein Tropfen auf dem heißen Stein sein – und doch sind sie das bemerkenswerte Ergebnis einer kleinen privaten Initiative.

Spendeninitiatorin Ines Jann (links) und Allande Claude aus Haiti. Foto: privat