LVZ vom 01.11.2010

Vierter Partner im Boot

40 Franzosen sind eine Woche beim Krostitzer Freundschaftsverein zu Gast

Krostitz/Kreuma. Aller guten Dinge sind vier, hieß es in Krostitz. Bei dem Besuch von 40 Franzosen in der vergangenen Woche wurde mit einer vierten Gemeinde die Partnerschaft ausgemacht,
und der sogenannte Verbrüderungseid unterzeichnet. Neben Allegre/ Monlet und Ceaux ist nun auch Vernassale Partner.

Es handelt sich dabei um Orte, die in ihrem Heimatland an der oberen Loire Nachbargemeinden sind und von der Einwohnerzahl her ungefähr der in Krostitz entsprochen. „Es ist der fünfte Besuch aus Frankreich“, berichtete Birgit Heinemann, Vorsitzende des Vereins Freundeskreis Krostitz-Allegre/Monlet, der 2004 gegründet wurde. Seitdem haben sich die Beziehungen immer mehr vertieft und im Wechsel besuchte man sich regelmäßig. Heinemann hob im Übrigen die große Unterstützung der Gemeinde und von Bürgermeister Wolfgang Frauendorf (CDU) bei der Gestaltung der Gastgeberwoche hervor. Den 40 Franzosen wurde ein umfangreiches Programm geboten, das auch Ausflüge nach Torgau, Leipzig und Weimar beinhaltete.
Am Freitagabend trafen sich alle noch einmal in der Gaststätte in Kreuma. Dort bestand auch Gelegenheit, das Erlebte Revue passieren zu lassen. Nachdem die Krostitzer Vereinsvorsitzende Birgit Heinemann und Renate Wolff als Übersetzerin beim Abschlussabend in Kreuma Gäste und Vereinsmitglieder begrüßt hatten, trat zunächst die Krostitzer Jugendtanzgruppe Sunshine auf und erhielt für ihre Darbietung viel Beifall.

Viel Beifall bekam beim Abschlussabend der deutsch-französischen Partner in Kreuma die Krostitzer Tanzgruppe Sunshine Foto: Lutz Schmidt

Den Bürgermeister von Vernassale, Michel Chouvier, der zum ersten Mal mit in Krostitz war, hatte es vor allem der Industriekomplex mit seinen Gewerbegebieten angetan. „Das war sehr beeindruckend“, sagte er. Er betreibt zu Hause einen Landwirtschaftsbetrieb, was charakteristisch für diese Gegend in Frankreich sei. Auch die Schönheit der Städte und der Besuch eines Konzerts im Gewandhaus in Leipzig seien ein großes Erlebnis gewesen. Der ehrenamtliche Maire bekannte im Übrigen schmunzelnd, dass er kein Weintrinker ist. aber die Liebe zum deutschen Bier entdeckt habe. Und da lag er ja im Brauereidorf Krostitz genau richtig. Sein Amtskollege von Allegre, Jean-Luc Fraisse. ist beruflich Uni-Lehrer für Politikwissenschaft und Recht in St. Etienne. Ihn interessierte vor allem die Entwicklung im Gastland vor dem Hintergrund der Wiedervereinigung. Auch habe ihn die Organisation des Programms in der Woche sehr beeindruckt. Viele private Kontakte zwischen den Deutschen und Franzosen sind inzwischen geknüpft worden und Frank Jann erzählte, dass die Familie von Nicole und Yves Boyer nun schon das vierte Mal bei ihm zu Besuch sind. Er kann sich auch noch gut daran erinnern, dass sein erster Gast vor sechs Jahren kein Wort Deutsch oder Englisch sprach. „Wir haben uns trotzdem glänzend unterhalten“, berichtete er zurückschauend am Freitagabend. Am Sonnabend morgen traten die Franzosen wieder die Heimreise an. Im nächsten Jahr gibt es einen Gegenbesuch der Krostitzer. Lutz Schmidt

Der Bürgermeister von Allègre, Jean Luc Fraisse, im Gespräch mit der Krostitzer Vereinsvorsitzenden Birgit Heinemann Foto: Lutz Schmidt