LVZ vom 10.07.2019

Auf ein Bier – Krostitzer stärken deutsch-französische Freundschaft

Freundeskreis besucht sich seit nunmehr 15 Jahren

VON MATHIAS SCHÖNKNECHT

KROSTITZ/ALLEGRE. Diese Freundschaft kam eher auf Umwegen zustande, war letztlich aber nur folgerichtig. Die Ein-wohner von Krostitz und den französischen Gemeinden Allègre, Cèaux sowie Monlet besuchen sich gegenseitig seit nunmehr 15 Jahren. Ebenso lange existiert auch der Freundeskreises Krostitz-Allègre/Monlet. Angefangen hat alles aber noch vor der politischen Wende.

„Wir wurden hier sehr freundlich aufgenommen“, erzählt Bernard Targette über seine Eindrücke von Krostitz. Er ist das zweite Mal in der nordsächsischen Gemeinde zu Gast und stammt aus dem 900-Einwohner-Dorf Allègre, das wie alle südwestlich von Lyon liegt. Es habe zu seiner Schulzeit bereits einen Austausch mit Leipzig gegeben, berichtet der Gast aus Frankreich. So habe Targette früh einemit Leipzig gegeben, berichtet der Gast aus Frankreich. So habe Targette früh eine Verbindung zur Region aufgebaut.

Die Freundschaft zwischen dem nordsächsischen Krostitz und den französischen Gemeinden Allègre,
Cèaux und Monlet feiert in diesem Jahr ihren 15. Geburtstag. Die Brauerei wurde zum ersten Mal besichtigt.
Foto: Mathias Schönknecht

Die Verbindung der Kroslitzer nach Frankreich geht auf Dieter Graupner zurück. 1990 war er Chorleiter des Ensembles „Pawel Kortschagin“ der Universität Leipzig. Heute trägt der Studentenchor den Namen „Vivat academia“.
Mit 60 Sängern fuhr Graupner vor 29 Jahren zu einem Chorfestival nach Frankreich und lernte dort Jean Duroure kennen, erklärt der 77-Jährige. Nach einem mehrjährigen Choraustausch kam beiden die Idee: das Ganze auf die Gemeinden auszuweiten. Seit 2004 geschieht dies nun regelmäßig.

Wie jedes Jahr nutzt der Freundeskreis den Gustav-Adolf-Saal der Ur-Kroslitzer Brauerei als zentralen Anlaufpunkt. Doch eine Führung durch die Brauerei gab es noch nie. „Wir haben immer schon den Saal zur Verfügung gestellt und die Besucher mit Getränken versorgt“, sagt Brauerei-Sprecherin Ines Zekert, da sei eine Besichtigung nur logisch gewesen.

Auch sonst gab es während der gegenseitigen Besuche viel zu erleben. Anlässlich des 100. Jahrestags zum Ende des Ersten Weltkrieges traf sich der Freundeskreis beispielsweise an den Gedenkstätten im französischen Verdun. Auch Schüler beider Länder waren mit dabei. „Das ist erlebtes Europa“, sagt Freundeskreis-Vorstand Thomas Schneider.