LVZ vom 21.04.2016

Bonjour – Krostitzer begrüßen 44 französische Gäste

Eine Woche lang besuchen Schüler und Erwachsene aus Allègre, Cèaux und Monlet die Partnergemeinde

VON THOMAS STEINGEN

Krostitz. 45 Schüler und Erwachsene aus den französischen Partnergemeinden Allègre, Cèaux und Monlet sind derzeit zu Besuch bei Krostitzer Gastfamilien. Der Freundeskreis Krostitz/Allègre, Cèaux, Monlet hat für sie ein umfangreiches Programm vorbereitet. So werden die Gäste heute in Torgau von Landrat Kai Emanuel (parteilos) erwartet. Dort werden sie auch Schloss Hartenfels und das Werk von Villeroy & Boch besuchen. Am Nachmittag geht es nach Brodau, wo die Franzosen von einem Landwirt und bei der Firma kW-rent erwartet werden.

Seit nunmehr zwölf Jahren besteht diese Partnerschaft zwischen Krostitz und den französischen Vereinen, die sich regelmäßige Besuche abstatten. 2014, zum zehnjährigen Bestehen des Freundeskreises, waren die Krostitzer in Frankreich. Nun steht der Gegenbesuch an. Mittlerweile haben sich familiäre Freundschaften entwickelt, die auch im Privaten gepflegt werden. So zwischen Martine und Marc Farigoule und Ingrid und Wolfgang Platz . „Wir kommen sehr gern wieder hierher, denn die Krostitzer sind sehr sympathisch“, erzählte Marc Farigoule bei der offiziellen Begrüßung durch Bürgermeister Wolfgang Frauendorf (CDU) am Sonntagabend im Gustav-Adolf-Saal der Brauerei.

Stoßen mit Wein und Bier auf ihre Freundschaft an: Martine und Mark Farigoule aus Frankreich (links) und Ingrid und Wolfgang Platz aus Krostitz. FOTO; Alexander Prautsch

Dabei hob das Gemeindeoberhaupt diese Partnerschaft als ein positives Beispiel für das vereinte Europa gerade in den heutigen Zeiten hervor. Und er dankte den Akteuren, die die Freundschaft zwischen den beiden Nationen auf diese Weise mit Leben erfüllen. Das erste Mal in Krostitz und in Deutschland überhaupt ist Véronique Zaurent. Ihre 16-jährige Tochter Elsa ist zum zweiten Mal hier. „Vom ersten Besuch hat sie ganz begeistert erzählt, deshalb wollte ich diesmal unbedingt auch mit fahren, um die Partnerschaft weiter voranzubringen“, so die 44-Jährige. Ihr erster Eindruck von Krostitz: „Ein schöner ländlicher Ort mit sehr herzlichen Menschen, in dem sich alle grüßen.“

Herzlich empfangen wurden die Gäste aus Frankreich am Montag auch in der Grund- und Oberschule. Die Mädchen und Jungen hatten sich intensiv auf den Tag, der thematisch ganz auf die französischen Gäste zugeschnitten war, vorbereitet. Klassenzimmer und Flure waren in den Nationalfarben Frankreichs geschmückt. Die Schüler hatten Plakate gestaltet und ein Programm einstudiert. Renate Wolff und ihre Tochter Johanna vom Freundeskreis hatten im Vorfeld mit den Kindern ein Lied auf französisch einstudiert. Schließlich wurden die Gäste eingeladen, sich zu den Kindern in den Unterricht zu setzen, was sie sichtlich genossen, sodass sich trotz einiger Sprachbarrieren schnell ein herzlicher Kontakt einstellte. Der Empfang habe ihn sehr bewegt. „Erstaunt bin ich über die Disziplin der Kinder und wie sie aktiv einbezogen werden. Mir hat auch sehr gefallen, dass die Kinder frei gesprochen haben, als sie uns ihren Heimatort vorstellten“, zeigte sich der 69-jährige Daniel Peyret des Lobes voll. Projekte wie Gesundheit und Bewegung, nachdem die Schule arbeitet, gebe es in Frankreich so nicht, ergänzte Patrice Paul (73). Und dass sie am Ende mit Bildern verabschiedet wurden, erfreute besonders. Die Linolschnitte hatten die Schüler im Kunstunterricht angefertigt.