Französischer Feiertag in Hohenossig
Partnerschafts-Vereine zelebrieren „Fete nationale“ und verhindern Bank-Krise
Hohenossig.
Das hat es wohl noch nicht gegeben: Rund 50 Freunde der Tricolore zelebrierten in nordsächsischer Dorfidylle den französischen Nationalfeiertag. Mit Chansons auf dem Akkordeon, französischem Quiz und flatternden Fähnchen setzten muntere Vereinsleute aus Schkeuditz und Krostitz in Szene, was zeitgleich am Samstag das gesamte Nachbarland bewegte.
Schauplatz des Mini-Spektakels: der Bouleplatz im Krostitzer Ortsteil Hohenossig. „Das ist für uns eine Premiere“, schilderte Birgit Heinemann, Vorsitzende des Freundeskreises Krostitz/Allegre-Monlet.
„Wir suchten einen neuen Anlass. uns zu treffen und die französische Geselligkeit zu leben.“
Wir, das sind neben den Krostitzer Vereinsleuten auch die Mitstreiter des Freundeskreises Sclikeuditz-Villefranche. Im Mai und Oktober gibt es bereits jährlich Treffen – mal wird in Krostitz, mal in Schkeuditz Boule gespielt, das in Frankreich äußerst populäre Geschicklichkeitsspiel. Es sind Gleichgesinnte, die da die Kugeln werfen: Beide Vereine pflegen jeweils eine Partnerschaft zu einer Gemeinde im Land der Tricolore – die Schkeuditzer seit 1994, die Krostitzer seit 2006. Regelmäßig geht’s gemeinsam gen Frankreich zu Besuchsfahrten; im Gegenzug kommen Franzosen ins Nordsächsische. „Das Leipziger Institut franchais hat uns vor Jahren zusammengebracht und Kontakte zwischen französisch geprägten Vereinen der Region hergestellt“, erzählte Ilka Stascheit-Deml, die Vorsitzende des Schkeuditzer Freundeskreises. Mit der Hohenossiger „Fete nationale“ bekommt der Schulterschluss nun einen weiteren Aspekt. Und noch einen Grund zum Feiern gab’s am Wochenende: Der Freundeskreis Krostitz/Allegre-Monlet übergab offiziell drei Granitbänke an die Gemeinde. Eine Investition von rund 500 Euro aus der Vereinskasse. Aufgestellt wurden die bereits vor mehreren Wochen, um auf dem öffentlichen Boule- und Spielplatz endlich Sitzgelegenheiten zu haben. Zwar stammt der Granit aus Italien, nicht aus Frankreich. Doch in Hohenossig werden deutsch-französische Beziehungen nun nicht an einer Bank-Krise scheitern. Kay Würker
